
Vor Kurzem begleitete ich einen CEO eines erfolgreichen Tech-Unternehmens mit 250 Mitarbeitern durch eine Tetralemma Business Constellation. Er stand vor einer gewichtigen Entscheidung für sich:
Ein neues, starkes Jobangebot eines grossen internationalen Tech-Konzerns aus Amerika oder die Fortführung seiner bedeutenden Rolle als CEO im aktuellen Unternehmen. Als ich hörte, um was es ging, dachte ich zuerst: "Was wäre das für ein massiver Karriere-Schritt - eigentlich muss man das machen!". Der neue Job in Amerika würde jedoch zu einem hin und her reisen führen. Er würde die Familie und seine Kinder nur noch selten sehen.
Seit einem Monat kreisten seine Gedanken verständlicherweise unablässig um diese Entscheidung:
🧩 Wir wählten das Tetralemma Business Constellations Format:
In einer Tetralemma-Aufstellung werden fünf Positionen definiert:
➡ Das Eine: Die aktuelle Position oder Meinung = Neuer Job
➡ Das Andere: Die gegenteilige Position = Heutiger Job
➡ Beides: Die Integration von beiden Positionen.
➡ Keines von Beidem: Eine völlig neue Perspektive.
➡ 5. Position: Der Raum für neue Möglichkeiten und Lösungen.
Indem man sich physisch in jede dieser Positionen begibt, kann man die jeweilige Perspektive erleben und verstehen, was zu tieferen Einsichten und Lösungsideen führt.
🧩 Besonders bemerkenswert war seine Reaktion auf den Bodenanker der neuen Job-Option. Er fühlte sich sofort unwohl und wurde immer schwächer bis es am Schluss tief aus ihm heraus sprach: "Ich werde meine Kinder nicht aufwachsen sehen!" Dieser Moment war entscheidend, da er wohl die tiefgreifenden persönlichen Konsequenzen dieser Karrierewahl offenbarte.
Während die amerikanische Position einen bemerkenswerten Karrieresprung mit neuen Herausforderungen bot, lag der wahre Wert seiner aktuellen Rolle wohl in der Nähe zur Familie, der Einflussnahme und Freiheiten im aktuellen Unternehmen und dem Respekt zu seinem Team.
Die Business Konstellation brachte dann eine überraschende Wende: Eine fünfte Option kam plötzlich ins Spiel. Der CEO entschied sich gegen das Angebot in Amerika. Später hörte er von diversen Rücktritten von Schlüsselpersonen aus Amerika. Er wählte, als CEO weiterzuarbeiten und eine dritte, unvorhergesehene aber mit dem CEO vereinbare Option weiter zu erforschen.
Dies verdeutlicht das komplexe Gleichgewicht zwischen beruflichen Zielen und persönlichen Werten. Es zeigt, dass Erfolg nicht immer an der nächsten Sprosse der Karriereleiter gemessen wird, sondern oft in der Erfüllung liegt, die wir in unserem aktuellen Umfeld finden.
Details aus diesem Erfahrungsbericht wurden aus Vertraulichkeitsgründen leicht geändert.
Herzlichst, Roman Kalberer